Hochwasserschutzprogramm Isar 2020

Bauabschnitt 14

Der Bauabschnitt 14a erstreckt sich beidseitig des Gewässers von der Schluterbrücke in Freising bis Autobahn A 92 bei Achering, während der Bauabschnitt 14b dem Bereich des Deichs entlang des Pförrergrabens bis zur A 92 entspricht. Die bestehenden Deiche, welche durchschnittlich mit einem Abstand von 100 bis 150 m zur Isar parallel zum Flusslauf angelegt wurden, sollen nun außerhalb des Auwalds oder an dessen Rand zurückverlegt werden.
Im Bauvorhaben „Deichrückverlegung und –sanierung südlich von Freising“ werden drei Arten von konstruktivem Hochwasserschutz unterschieden:

  • Neubau von Deichen auf zurückverlegte Trassen auf einer Länge von rund 11,3 km
  • Sanierung von rund 4,2 km bestehenden Deichen an Teilstrecken, wo aufgrund der örtlichen Gegebenheiten keine Rückverlegung möglich, sinnvoll oder notwendig ist
  • Rückbau bestehender Deiche an ausgewählten Stellen nach hydraulischen und naturschutzfachlichen Kriterien
  • Erfolgskontrolle

Lageplan zu Bauabschnitt 7 Bild vergrössern Lageplan zu Bauabschnitt 14

Der künftig größere Abstand der Deich von der Isar erlaubt es, ohne Abstriche im Sicherheitsstandard für die zu schützenden Gebiete, eine dynamische Gewässerentwicklung zuzulassen und der Isar insgesamt mehr Freiheit in den Uferbereichen und Auen zu geben. Hierzu werden beispielsweise zusätzlich Uferverbauungen entfernt, die Sohle stabilisiert und dezentrale Rückhalteräume in der Talaue geschaffen. Diese Maßnahmen bringen Strukturveränderungen in den Isarauen, wie z.B. Uferanbrüche, mit sich. Im Zuge des Isar 2020 Projekts wird auch hierauf eingegangen und beispielsweise das Wegenetz des Isarradwegs neu konzipiert.

Durch den Erhalt und die Verbesserung der Rückhalte- und Speicherfähigkeit der Isarauen kann ein konstruktiver Hochwasserschutz hergestellt werden, um Siedlungen vor einem hundertjährlichen Hochwasser zu schützen. Durch die Rückverlegung der Deiche werden neue Rückhalteräume erschlossen und bestehende sollen weiterhin freigehalten werden. Gleichzeitig wächst dadurch die Auwaldfläche, wodurch wiederum Lebensräume für Reptilien, Säugetiere, Fledermäuse und Pflanzen entstehen.
Für die Umsetzung des Vorhabens werden staatseigene Flächen, vor allem im Staatsforst, sowie forstwirtschaftlich und landwirtschaftlich genutzte Privatflächen, insebsondere im Pförrerhof, Eggertshofener und Acheringer Feld benötigt. Ebenso müssen überbaute Flächen, in diesem Falle Deichaufstandsflächen, Deichhinterwege und Schutzstreifen, Flächen für Bauwerke wie Pumpwerke zur Binnenentwässerung, dauerhaft erworben werden.

Die Maßnahme ist Teil des Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP) des Bundes und wird zu 60% mit Bundesmitteln gefördert: Nach den verheerenden Hochwassern im Juni 2013 im Elbe- und Donaugebiet beschloss die Umweltministerkonferenz die Erarbeitung eines Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP) unter Koordinierung des Bundes. Dieses Programm wurde am 24. Oktober 2014 beschlossen. Bundesweit vordringliche, überregional wirksame Maßnahmen für den Hochwasserschutz werden im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms finanziert. Das NHWSP enthält Deichrückverlegungen, Projekte zur gesteuerten Hochwasserrückhaltung (z. B. Flutpolder) sowie Maßnahmen zur Beseitigung von Schwachstellen.

Kofinanzierung

Logos BMEL und BMU Mit Mitteln aus dem Sonderrahmenplan "Maßnahmen des präventiven Hochwasserschutzes" der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes zur Umsetzung des Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP)