Gewässerportrait Sempt

Die Sempt bei Glaslern Bild vergrössern Naturnaher Abschnitt der Sempt bei Glaslern

Sempt


  • Ursprung: Zusammenfluss der Anzinger und Forstinninger Sempt bei Ottenhofen
  • Mündung: nahe Eching in den Mittlere-Isar-Kanal
  • Länge: 38,3 km
  • Einzugsgebiet: 230,9 km2
  • Wichtige Abflusswerte / Pegel:
  • Langengeisling
  • MNQ 1,06 m3/s
  • MQ 2,39 m3/s
  • HQ 8,66m3/s (1985)

Die Sempt:

Die Sempt ist ein knapp 40 km langer rechter Nebenfluss der Isar, der zwischen Moosburg und Landshut in den Mittlere-Isar-Kanal mündet. Sie entsteht bei Ottenhofen aus dem Zusammenfluss der Anzinger Sempt und der Forstinninger Sempt.
Wichtigste Nebenflüsse sind die Schwillach, die bei Wörth einmündet sowie die Strogen, die der Sempt bei Langenpreising zufliesst.
Die Sempt wird stark vom Grundwasserzustrom aus der Schotterebene geprägt. Die Wasser-temperaturen sind daher im Sommer relativ kühl und weisen selten über 17 ° C auf, im Winter bleibt das Wasser verhältnismäßig warm und gefriert nicht.
Das Einzugsgebiet der Sempt wird überwiegend ackerbaulich genutzt, Einträge von Oberboden mit entsprechendem Feinkornanteil sind die Folge.
Diverse Ausbaumaßnahmen, die z. T. schon ins Mittelalter zurückreichen, haben zu einer deutlichen Veränderung des Abflussgeschehens sowie zu einer Laufveränderung der Sempt geführt. Nichtsdestotrotz ist die Laufgestalt bei der Sempt noch auf über der Hälfte der Fließstrecke naturnah. Zahlreiche meist nicht durchgängige Querbauwerke finden sich verteilt über die gesamte Fließstrecke.
Größere zusammenhängende, weitgehend naturnahe Fließstrecken finden sich nur noch nordöstlich von Aich, zwischen Langenpreising und der Querung des Mittlere-Isar-Kanals, zwischen Eichenkofen und Berglern sowie zwischen Sindlding und Wifling.

WRRL:

Die Sempt ist hinsichtlich ihrer gewässerökologischen Einstufung gemäß Europäischer Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) in zwei Abschnitte, in den Ober- und den Unterlauf unterteilt. Beide Abschnitte verfehlen eindeutig die WRRL Zielereichung, den „Guten Ökologischen Zustand“ aus mehreren Gründen. Zum Einen zeigen die Zusammensetzung der Wasserpflanzen und mikroskopisch kleiner Kieselalgen in der gesamten Sempt eine deutliche Belastung mit Nährstoffen an. Diese stammt aus den landwirtschaftlich bearbeiteten Flächen, welche die Sempt umgeben. Zum Anderen lässt aber auch die Zusammensetzung der Fischgesellschaften innerhalb der gesamten Sempt zu wünschen übrig. Typische Wanderfische in der Sempt wie die Nase, welche früher ihre Laichwanderungen von der Donau her kommend über die Isar bis in die Sempt hineinführten, sind heutzutage praktisch ausgestorben. Auch Umwelt sensible Arten wie die Äsche zählen inzwischen zu den bedrohten Fischarten in der Sempt. Dies liegt nicht nur an den vielen Querbauwerken und sonstigen Hindernissen, welche Fischwanderungen behindern, sondern auch an der allgemeinen Qualität der Sempt als Lebensraum für Fische. Durch die zahlreichen Begradigungen und Uferbestigungen aus früheren Zeiten weist die Sempt heute eine Einheitlichkeit in der Strömung, Wassertiefe und Kiesbettzusammensetzung auf, welche sich ungünstig auf die Möglichkeiten zur natürlichen Fortpflanzung von Fischen auswirken.
Das Hauptaugenmerk der wasserwirtschaftlichen Maßnahmen an der Sempt wird sich in den nächsten Jahren deshalb auf die Wiederherstellung der Durchwanderbarkeit der Sempt für Fische sowie auf die Verbesserung der strukturellen Qualität des aquatischen Lebensraums Sempt für Fische und die Kleinlebewesen des Kieslückensystems richten. Angesichts der Nährstoffbelastung der Sempt aus ihrem landwirtschaftlichen Umfeld ist hierbei jedoch nicht mit schnellen Erfolgen hinsichtlich der WRRL Zielerreichung zu rechnen. Es wird daher vermutlich den gesamte WRRL Zeitraum bis zum Jahr 2027 in Anspruch nehmen, um der Sempt am Ende den „Guten Ökologischen Zustand“ attestieren zu können